Erste Etappe des ADAC Langzeittests zur Nachrüstung von Dieselfahrzeugen erfolgreich abgeschlossen (25.09.2018)

- ADAC-Alltagstest von Diesel-Nachrüstsystemen ist angelaufen und der erste Testabschnitt nach 10.000 Kilometern erfolgreich beendet.
- Im Laufe des Oktobers wird ein erster technischer Zwischenbericht mit den detaillierten Messergebnissen veröffentlicht.
- Der ADAC und das Verkehrsministerium Baden-Württemberg bekräftigen ihre Forderung an die Bundesregierung, in einer Nachrüstrichtlinie die Anforderungen an SCR-Systeme zu definieren und damit Ausnahmen für nachgerüstete Fahrzeuge von Verkehrsverboten zu ermöglichen.

Erste Etappe des ADAC Langzeittests zur Nachrüstung von Dieselfahrzeugen erfolgreich abgeschlossen Im Alltagstest des ADAC zur Überprüfung der langfristigen Funktions- und Leistungsfähigkeit von SCR-Nachrüstsystemen ist der erste Abschnitt nach 10.000 Kilometern abgeschlossen.

„Die erneuten Messungen vor und nach dem ersten Testabschnitt zeigen sowohl auf dem Prüfstand als auch im realen Straßenverkehr eine Reduktion der NOx-Emissionen, die stabil auf dem Niveau des ersten SCRProjekts liegen“, fasst Projektleiter Carl-Eugen Metz, Vorstand Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, die ersten Ergebnisse zusammen.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann sagt: „Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat zusammen mit dem ADAC bereits gezeigt, dass die Hardware-Nachrüstung machbar und bezahlbar ist. Gegenwärtig laufen die Tests für die Dauerhaltbarkeit und auch die sehen bisher gut aus. Es ist nun allerhöchste Zeit, dass die Bundesregierung für die Hardware-Nachrüstung von Diesel-Autos die notwendigen Rahmenbedingungen schafft und dies nicht nur für kommunale Nutzfahrzeuge. Nur mit Nachrüstungen der Hardware und der Software älterer Dieselfahrzeuge im großen Stil sind Verkehrsbeschränkungen für diese Fahrzeuge vermeidbar und die Luft in den Städten wird sauberer.“

Dieter Roßkopf, Vorstandsvorsitzender des ADAC Württemberg, warnt vor den wirtschaftlichen Folgen eines fehlenden rechtlichen Rahmens: „Diese Autos sind mitnichten alles alte Kisten, sondern vielfach junge Gebrauchte oder Leasingrückläufer mit einem erheblichen Restwert. Das Kraftfahrzeuggewerbe geht davon aus, dass mehr als 90 Prozent der Euro 5-Diesel prinzipiell nachrüstbar sind. Wenn der Bund jetzt nicht handelt, werden viele relativ neue Autos von Fahrbeschränkungen betroffen sein und zahlreiche Kfz-Betriebe in eine prekäre Situation bis hin zur Pleite getrieben.“

Zum Ablauf des ADAC Alltagstest: Anfang September ist nach einer Optimierungsphase der Systeme bei den Nachrüstunternehmen der Dauerlauf mit den drei Testfahrzeugen gestartet. Neben dem von der Firma Baumot Twintec umgerüsteten Opel Astra 1.7 CDTI gehen zwei leichte Nutzfahrzeuge (VW T5 von Oberland-Mangold und Fiat Ducato von HJS) in den Langzeittest. Der Mercedes B 180 CDI der Firma Dr. Pley SCR-Technology GmbH nimmt aus unternehmensinternen Gründen nicht mehr an dem Test teil.

Für den insgesamt 50.000 Kilometer langen Dauertest, den das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg fördert, wurden die drei verbliebenen Fahrzeuge mit Datenloggern ausgestattet, die das Abgasverhalten während des Dauerlaufs kontinuierlich aufzeichnen, etwa die NOx-Emissionen vor und hinter dem SCRSystem, Abgastemperaturen und AdBlue®-Verbrauch. Die Testwagen fahren täglich eine fest definierte Strecke von rund 700 km, die aus 56 Prozent Inner- und Außerortsanteil sowie rund 44 Prozent Autobahn besteht. Die ersten 10.000 Kilometer sind mittlerweile absolviert. Zurzeit läuft die Detailauswertung der aufgezeichneten Fahrdaten. Sie wird zeigen, wie hoch die Reduktion der Stickoxide im sommerlichen Fahrbetrieb ausfällt. Diese detaillierten Messergebnisse werden in einem ersten Zwischenbericht im Oktober veröffentlicht.

Der Alltagstest geht nun mit herbstlichen Wetterbedingungen in die zweite Runde. Bis zum Erreichen der Gesamtfahrstrecke im Januar 2019 müssen sich die drei umgerüsteten Euro 5-Dieselfahrzeuge mehreren Zusatztests unterziehen. Dazu gehören etwa Messungen von nichtlimitierten Schadstoffen (z.B. Ammoniak NH3), Prüfungen des Tieftemperaturverhaltens bis hin zur mechanischen Belastbarkeitsprüfung der SCR-Komponenten auf Schlechtwegstrecken.

Quelle: ADAC

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