Energiewende: Für den vollständigen Kohleausstieg ist es zu früh (03.12.2019)

Der Energieexperte der Brandenburgischen Technischen Universität, Prof. Harald Schwarz,
warnt vor dem gleichzeitigen Ausstieg aus Kernenergie und Kohle.

Im Rahmen einer öffentlichen Ringvorlesung der BTU in Cottbus sagte Schwarz, trotz aller Bemühungen werde es in den kommenden Jahren große Problem geben, die Sicherheit der Stromversorgung
aufrecht zu erhalten. Es werde zunehmend schwieriger, den wachsenden Energiebedarf
zu decken und den CO2-Ausstoß deutlich zu senken. Spätestens in zwei bis drei Jahren,
so Schwarz „werden wir die Engpässe spüren“. Dann müsse neu über die Braunkohlenverstromung oder über die Speicherung und Nutzung von Kohlendioxid diskutiert werden.


Sorgen bereiten Schwarz die Einspeiseüberschüsse beim Strom aus erneuerbaren
Energiequellen. „Wir reden von Phasen mit einer Überspeisung von mehreren hundert
Gigawattstunden,“ so Schwarz. Aktuell können große Batterie-Speicher nur bis zu 0,05 Gigawattstunden Strom speichern.

Schwarz schlägt die verstärkte Nutzung von Wasserstoff vor, der mittels der unregelmäßig anstehenden Stromüberschüsse aus Methan erzeugt werden könnte. Leider hinke Deutschland bei der Forschung und Entwicklung der Wasserstoff-Elektrolyse 15 bis 20 Jahre hinterher.

Quelle: DEBRIV - Bundesverband Braunkohle