Zwischenbericht zur neuen dena-Leitstudie (14.06.2021)

In ihrer neuen Leitstudie zum Aufbruch in die Klimaneutralität identifiziert die Deutsche Energie-Agentur (dena) branchen- und sektorenübergreifende Wege und Möglichkeiten für anstehende Weichenstellungen. Dabei zeigt sich in dem heute veröffentlichten Zwischenbericht: Zur Erreichung der Klimaneutralität werden auch erneuerbare flüssige und gasförmige Kraft- und Brennstoffe benötigt – in Gebäuden und im Straßenverkehr. Aus Sicht des Instituts für Wärme und Mobilität (IWO) sollte die Politik daraus entsprechende Konsequenzen ziehen und geeignete Rahmenbedingungen für den Markthochlauf solcher Future Fuels schaffen.

„Die Zwischenergebnisse der dena-Leitstudie schaffen Klarheit: Flüssige und gasförmige zunehmend treibhausgasneutrale Kraft- und Brennstoffe werden in Gebäuden und im Verkehr zum Erreichen der Klimaziele benötigt – mit Elektrifizierung und Effizienzsteigerungen allein wird es nicht gehen“, erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. Dabei sollten – neben strombasierten Fuels – allerdings auch die Potenziale von Biokraftstoffen nicht unterschätzt werden. Der ganzheitliche Ansatz der Studie mit breiter Beteiligung und wissenschaftlichem Beirat sei zu begrüßen. „Auf den Abschlussbericht können wir jetzt schon gespannt sein“, so Willig. Die Politik sei allerdings gut beraten, nicht bis dahin abzuwarten. „Bislang sind zum Beispiel noch keine gleichen Wettbewerbsbedingungen für Fahrzeuge, die alternative Kraftstoffe nutzen, und Fahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb gegeben. Die Politik sollte jetzt zügig die Weichen dafür stellen, dass alternative Kraft- und Brennstoffe ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele erfüllen können“, so Willig.

Passende Rahmenbedingungen jetzt erforderlich

„Der Einstieg in alternative Kraft- und Brennstoffe in großem Maßstab ist eine No-regret-Maßnahme, da wir diese Energieträger in vielen Anwendungen ohnehin dauerhaft benötigen werden – national und international. Je anwendungsoffener der Einsatz ermöglicht wird, desto rascher könnten aufgrund der erzeugten Nachfrage substanzielle Mengen zur Verfügung stehen. Zum Hochlauf eines entsprechenden Marktes bietet sich insbesondere der Straßenverkehr an. Von einem Hochlauf dort würden mittelfristig alle anderen Anwendungsbereiche profitieren“, unterstreicht Adrian Willig. „Um Investitionen in Future Fuels anzureizen, sind jetzt passende und verlässliche Rahmenbedingungen nötig. Dazu gehören zum Beispiel ein Umbau der heutigen Energiesteuer auf Benzin und Diesel hin zu einer konsequenten Bepreisung von fossilem CO2 sowie die Anrechenbarkeit alternativer Kraftstoffe bei der EU-Flottenregulierung für Fahrzeughersteller.“


Quelle: IWO Pressebereich