Wie setzt sich der Mineralölpreis an der Tankstelle zusammen und wer verdient am meisten daran? (25.08.2025)

Zapfhahn an TankstelleDer Mineralölpreis an der Tankstelle setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Der Preis ist dabei stark vom Rohölpreis und vom Steuersystem in Deutschland geprägt. Wer am meisten daran verdient, ist auf den ersten Blick nicht immer offensichtlich – aber die größten Einnahmen fließen eindeutig an den Staat.

Zusammensetzung des Preises pro Liter Kraftstoff:

  1. Rohölpreis und Beschaffungskosten
    Ein Teil des Preises entfällt auf den Einkauf des Rohöls, die Raffination und den Transport. Dieser Anteil schwankt stark, da der Weltmarktpreis für Rohöl (Brent oder WTI) je nach geopolitischer Lage, Nachfrage und Fördermenge stark variiert. In der Regel macht der reine Produktwert ohne Steuern rund 30–40?% des Endpreises aus.
  2. Steuern und Abgaben
    Hier liegt der größte Anteil:
  3. Deckungsbeitrag der Mineralölgesellschaften und Tankstellen
    Dieser Anteil umfasst:

Wenn wir nun zur Frage zurückkommen – wer verdient am Preis an der Tankstelle am meisten, dann ist die Antwort: eindeutig der Staat.
Durch Energiesteuer, CO?-Abgabe und Mehrwertsteuer kassiert der Fiskus den größten Anteil – bei einem Preis von z.?B. 1,80?€/Liter Diesel gehen mehr als 90 Cent direkt in die Staatskasse. Bei Benzin ist es sogar noch mehr. Je höher der Rohölpreis steigt, desto mehr absolute Mehrwertsteuer nimmt der Staat ein, da diese prozentual aufgeschlagen wird.

Mineralölkonzerne verdienen zwar ebenfalls, aber ihr Gewinn hängt stark von den Einkaufskonditionen, globalen Preisschwankungen und Raffineriekapazitäten ab. Ihre Gewinne sind je Liter vergleichsweise gering, aber durch große Mengen trotzdem wirtschaftlich bedeutend.

Tankstellenpächter haben in der Regel den kleinsten Anteil – sie sind abhängig von vertraglichen Vorgaben der Konzerne und erzielen ihre Haupteinnahmen durch Nebengeschäfte.